Smart Meter, also intelligente Stromzähler, sind spätestens seit der Energiewende in aller Munde. Auch für Besitzer von Solaranlagen - und solche, die es werden wollen - spielen die Messeinrichtungen eine entscheidende Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet die Funktion von Smart Metern, welche Vorteile sie bieten und ob der Kauf einer Photovoltaikanlage zum Einbau eines solchen Stromzählers verpflichtet.

Was ist eigentlich ein Smart Meter?

Ein Smart Meter ist eine Art intelligentes Messsystem, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Stromzählern können Smart Meter mit dem Internet verbunden werden. Über das Netz können dann aktuelle Verbrauchs- und Erzeugungsdaten an ein Energiemanagementsystem gesandt, abgefragt und ausgewertet werden.

Wird eine Photovoltaikanlage betrieben, werden meist zwei Smart Meter eingesetzt1. ein privates Gerät für die Solaranlage selbst und 2. ein weiteres Gerät des Netzbetreibers, das den Verbrauch des Haushalts als Ganzes misst und an den Netzbetreiber übermittelt (wie bisher die mechanischen Stromzähler). Der erste, mit der Solaranlage verbundene, Smart Meter steht in Kontakt mit dem Wechselrichter und misst die produzierte Strommenge. So kann das Gerät entscheiden, ob die Batterie geladen oder entladen werden muss.

Wer ist verpflichtet, einen Smart Meter einzusetzen?

Smart Meter (als neue smarte Stromzähler) sollen den Erfolg der Schweizer Energiestrategie 2050 wesentlich voranbringen. Sie sind ausserdem ein wichtiger Schritt für die Etablierung von Smart Grids, sogenannter intelligenter Stromnetze. Bis Ende 2027 sollen 80 Prozent der altbewährten Stromzähler durch neue Smart Meter ausgetauscht werden. Kunden werden vom jeweiligen Netzbetreiber mindestens 5 Werktage im Voraus, mittels eines Ankündigungsschreibens über den Wechsel informiert. Der Kunde muss beim Tausch des Geräts auch nicht zwingend anwesend sein, sofern der alte Stromzähler frei zugänglich ist.

Was kostet ein Smart Meter und wie ist er zu installieren?

Der oben beschriebene Zählertausch ist kostenlos, die Umstellung und Installation des neuen Geräts wird über das Messentgelt und die Netztarife finanziert.

Smart Meter für die Solaranlage

Einen eigenen Smart Meter für Solaranlagen, der dann auch die Überwachung derselben übernimmt, gibt es davon unabhängig ab ca. CHF 240,-, ausgehend von typischen Anlagengrössen für Einfamilienhäuser. Es gibt auch deutlich teurere Geräte, die dafür mehr Funktionen bieten. Einen zusätzlichen Smart Meter für die Photovoltaikanlage einzubauen, ist aber nicht verpflichtend – obwohl das Gerät für den Betreiber viele Vorteile mit sich bringt!


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Vorteile des intelligenten Stromzählers

  • Alle Smart Meter zeichnen in Echtzeit auf, wie viel Strom verbraucht wird.
  • Der mit dem Wechselrichter der Solaranlage verbundene Smart Meter misst zusätzlich zum Verbrauch auch die selbst produzierte Energiemenge und die Einspeiseleistung durch die eigene Photovoltaikanlage. Durch Vergleich der Daten des Wechselrichters kann der Energiebedarf bzw. Energieüberschuss berechnet werden. So kann man als Besitzer einer Solaranlage schnell erkennen, wie viel Strom man erzeugt und ans Netz abgibt.
  • Die durchgehende Messung des Verbrauchs an Strom im Haushalt hilft bei der Identifizierung von versteckten Stromfressern. Diese Information kann verwendet werden, um Geld zu sparen: Ein smartes Heimsystem kann bestimmte Geräte zum Beispiel nur dann einschalten, wenn die Solaranlage gerade viel Strom produziert. Das Ziel ist immer, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu maximieren und möglichst wenig Strom aus dem Netz zu beziehen!

Smart Meter haben nicht nur Vorteile für die Betreiber von Solaranlagen, sondern erfüllen auch eine wichtige Aufgabe für das jeweilige Stromnetz. Photovoltaikanlagen liefern im Gegensatz zu traditionellen Kraftwerken, die zum Beispiel mit Kohle oder Gas betrieben werden, nicht gleichmässig Energie. Scheint die Sonne nicht, wird auch kein Strom erzeugt. Um also in Zukunft eine stabile Stromversorgung sicherzustellen, ist es essenziell, Erzeugung und Bedarf präzise prognostizieren zu können. Der flächendeckende Einsatz von Smart Metern hilft dabei, die Stromerzeugung und den Verbrauch in Echtzeit genau zu erfassen und zu kommunizieren. Je mehr Solaranlagen im Einsatz sind, desto wichtiger werden diese Messsysteme für die Funktion des Gesamtnetzes.


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Datenschutz und Sicherheit von Smart Metern

Grundsätzlich werden nur die notwendigsten Daten anonymisiert an den Netzbetreiber übermittelt. Ein Rückschluss auf den Kunden ist somit nicht möglich. Daten, die nicht für die Abrechnung benötigt werden und älter als 12 Monate sind, werden gelöscht oder anonymisiert.

Smart Meter und die Gesundheit

Smart Meter übertragen ihre gesammelten Daten über das Stromnetz. Dadurch entsteht keine zusätzliche Strahlung. Smart Meter haben damit keinen weiteren Effekt und gelten als unbedenklich.

Was sind die gängigsten Modelle von Smart Metern?

Für Besitzer von Solaranlagen gibt es mehrere interessante Hersteller und Modelle von Smart Metern. Sie alle anzuführen, würde den Umfang dieses Artikels sprengen, daher hier nur eine kleine Auswahl an populären Modellen:

Fronius Smart Meter

Das Modell von Fronius macht eine präzise, dynamische Einspeiseregelung möglich. Der Zweirichtungszähler erfasst die Lastkurve im Haushalt und optimiert den Eigenverbrauch. Der Verbrauch wird visuell übersichtlich aufbereitet und kann über das Webportal oder eine App eingesehen werden.

Fronius Smart Meter
Fronius Smart Meter

Kostal Smart Energy Meter

Der Smart Meter von Kostal ist ein modernes Gerät, das einfach installiert werden kann. Die Echtzeitdatenübertragung ermöglicht eine genaue Steuerung von Erträgen und Verbrauchsdaten.

Kostal Smart Energy Meter
Kostal Smart Energy Meter

SMA Sunny Home Manager 2.0

Der Sunny Home Manager misst, wie die anderen Geräte auch, den Eigenverbrauch und kann problemlos an ein SmartHome System angebunden werden, was noch mehr Möglichkeiten zur Optimierung des Stromverbrauchs bietet.

SMA Sunny Home Manager 2.0
SMA Sunny Home Manager 2.0

Fazit: Smart Meter sind ein wichtiger Bestandteil der Solaranlage

Für Besitzer von Solarpanels ist der Einsatz eines Smart Meters eigentlich fast Pflicht, da es nur so möglich ist, den eigenen Verbrauch und die eigene Produktion von Strom zu messen und zu optimieren. Es ist deutlich kosteneffizienter, selbst erzeugten Strom zu verbrauchen, als ihn einzuspeisen und dann später bei Bedarf Energie aus dem Netz zu kaufen, aber das ist oft schwierig umzusetzen. Solaranlagen liefern untertags die meiste Energie, während der grösste Energiebedarf in den Abendstunden seinen Höhepunkt erreicht. Mithilfe eines Smart Meters und vielleicht sogar eines Smart-Home Systems lässt sich das Maximum aus der eigenen Anlage herausholen und möglichst viel Geld sparen!

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